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Nichtgeschützte Gebiete
Das Tal der Skawa (Scheue)
Das Tal der Skawa gehört zu den malerischsten Ecken des Auschwitz-Zatorer Landes. Obwohl sie deutlich durch menschliche Wirkung umgestaltet wurde, dennoch besitzt sie viele naturnahe Stellen, die reich an seltenen und geschützten Gattungen sind.
Das Flussbett der Skawa hat zumeist den Charakter eines wilden, am Fuße des Gebirges gelegenen Flusses bewahrt, der seine Gestalt nach jedem größeren Wasserzufluss ändert. An vielen Stellen schneidet der Fluss stark in die Ufer ein und bildet senkrechte Böschungen, an anderen Stellen wiederum legt sie das mitgebrachte Material abseits und bildet somit Kiesbänke. Steile Ufer werden durch die Uferschwalben benutzt, die hier in einer Kolonie von 600 Nestern brüten (siehe mehr zu den Vögeln "Das Tal der Sola"). Entlang des Flusses im Umfang seines durchschnittlichen Wasserstands entwickeln sich Weiden, die so genannten Flusskorbweiden. Diese werden vor allem aus strauchartigen Weiden gebaut: die Bruch-Weide, deren Triebe sehr leicht an der Abzweigungsstelle brechen, Purpur-Weiden, Korbweide und die Mandelblättrige Weide, deren elastische Triebe in der Korbmacherei benutzt werden.
Weiden sind gegen die zerstörende menschliche Wirtschaft immun, deswegen sind sie viel besser erhalten geblieben und nehmen viel mehr Fläche als Waldmoore ein. Weiden werden im Laufe der Jahre nicht zum Wald, denn die jährlich mit dem Wasser abfließende Eisscholle verhindert die Entwicklung von Gehölzen.
In der Nachbarschaft von Weiden sind Teile von Waldmooren erhalten geblieben. Ihre Gattungszusammensetzung und Raumgestaltung sind fast identisch mit derjenigen an der Sola. Für das Skawatal sind auch kleine Wasserreservoirs entlang des Flusses charakteristisch, die an die oft unkontrollierten Kiesförderung erinnern. Heutzutage sind sie ein richtiges Paradies für die Angler und gleichzeitig ein Lebensraum für Kriechtiere und Vögel. In einigen, insbesondere den ganz kleinen und vor dem menschlichen Auge verstecken Wasserreservoirs leben Bieber. Zahlreiche Spuren von ihrem Fraß kann man am Ufer der Skawa sehen.
Vielerorts am Fluss kann man – außer den Vertretern der heimischen Flora – auch Pflanzen fremder Herkunft antreffen. Die expansivste Gattung ist der Japanische Staudenknöterich. Diese Pflanze stammt aus Asien, woher sie in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Europa mitgebracht wurde. Leider "entkam" sie der Zucht und verbreitete sich schnell auch in den natürlichen Lebensräumen. Heutzutage bildet sie eine hohe (bis 3m), dichte Bepflanzung, welche die heimische Flora ernsthaft bedrohen.
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