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Nichtgeschützte Gebiete
Das Tal der Sola
Die natürliche Umwelt im unteren Bereich des Flusses Sola gehört zu den interessantesten und am besten aufrecht erhaltenen Ökosystemen innerhalb der Weichselzuflüsse auf dem Karapatengebiet. Es kommen hier Eichen-Hainbuchen-Wälder sowie andere Pflanzengesellschaften vor, die mit dem Flusstal zusammenhängen und die sich durch besondere Natur- und Landschaftsmerkmale auszeichnen. Ein charakteristisches Element sind auch Kiesgrubenfolgelandschaften und seichte Altarme. Besonders erwähnenswert sind Waldmoore und die am Fluss gelegenen Laubwälder, die zu den gattungsreichsten und gleichzeitig zu den seltensten dieser Art in Europa gehören. Ihre Funktionsfähigkeit hängt von den temporären Flussübergüssen ab. Ursprünglich waren Weiden-Pappel-Wälder die natürliche Pflanzengattung am Flussufer. Aufgrund der menschlichen Aktivitäten wurden bis heute nur kleine Teile davon erhalten. Diese überraschen jedoch mit der Vielfalt ihrer Bewohner und Üppigkeit der Pflanzen.
Der Baumstand besteht hauptsächlich aus Weiden und Schwarzpappeln, die ebenfalls Saarbaum genannt wird. Im Vlies entwickelt sich ein Dickicht, das an verschiedenen Pflanzengattungen reich ist, wie z.B. die Große Brennessel, Giersch oder der Gewöhnliche Pestwurz, die größte Gattung in Polen mit unteilbaren Blättern (Durchmesser 100 x 60 cm). Es gibt hier auch üppige Kletterpflanzen: der Echte Hopfen, dessen "Zapfen" (Fruchtstände) Lupulin enthalten, das bei der Bierherstellung genutzt wird, sowie der Bittersüße Nachtschatten mit intensiv roten, giftigen Früchten. Unter den geschützten Gattungen ist der Straußenfarn erwähnenswert. Im Solatal befindet sich eine der zahlreichsten Stellen in Polen von dieser seltenen Pflanze.
Die Gattungszusammensetzung der Avifauna im Sola- und Skawatal ist fast identisch. Im ersten der beiden Täler wurden ca. 90 Vogelgattungen festgestellt. An den Steinstränden brüten die regenpfeiferartigen Vögel: Flussregenpfeifer und Flussuferläufer. Beide Täler sind eine der wichtigsten Stellen von diesen Gattungen in Südpolen. Ihr Nest ist eine im Sand oder Kies ausgegrabene Grube, in dem das Weibchen vier Eier legt, die 60% seiner Körpermasse betragen. Die Küken verlassen das Nest ein paar Stunden nach der Ausbrütung und verbringen ein paar Wochen unter der elterlichen Betreuung, die im Fall einer Bedrohung eine einfache Beute spielen, indem sie z.B. einen gebrochen Flügel simulieren. Sie schleppen den Flügel ratlos auf der Erde und versuchen unbeholfen zu fliehen. Sobald der unerwünschte Gast auf einen sicheren Abstand vom Nest abgebracht wurde, erhebt sich der erwachsene Vogel geschickt und fliegt weg.
In den senkrechten Böschungen überwintern die Eisvögel und Uferschwalben. Die Eisvögel graben ihre Höhlen mit dem Schnabel und den Beinen. Der Bau eines 1m langen Weges mit der Nestkammer dauert ca. drei Wochen. Die Eisvögel bauen ihr Nest aus Spucke, der unverdaute Schuppen und Gräten beinhaltet. Diese Vögel gewinnen ihre Nahrung, indem sie auf den Baumzweigen am Flussufer sitzen und von dort aus nach kleinen Fischen spähen, die sie dann beim Tauchen fangen. Im Gegenteil dazu nisten Uferschwalben in Kolonien. Sie verbringen den Winter im Südosten von Afrika. Während ihrer Wanderungen legen sie 10 000 km zurück.
In Weiden sowie Waldmooren leben die seltene Nachtigall und Karmingimpel. Diese kleinen Spechtvögel leben sehr versteckt und man kann sie am besten an ihrem charakteristischen lauten Gesang erkennen. Die melodische Stimme der Nachtigall wird als eine der schönsten Vogelstimmen eingeschätzt. Das laute Pfeifen vom Karmingimpel erinnert in seinem Laut an das Wort "dziwonija" (auf Polnisch heißt der Vogel "dziwonia"). Das Männchen des Karmingimpels kann man leicht an seinen Karminfedern erkennen, die auf seinem Kopf, Bürzel und seiner Brust wachsen. Die Waldmoore werden auch von Beutelmeisen bewohnt, einem kleinen Vogel, der mit Meisen verwandt ist. Der Männchen baut aus Fäden und Pflanzenflaum ein sehr charakteristisches Nest, das die Form einer Sacktasche hat. Es hängt von einem dünnen Zweig herab, meistens über dem Wasser. In der Brutzeit flechtet dieser Vogel mehrere Nester, die er dann durch jedes seiner Weibchen beurteilen lässt.
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